Computer Dichtkunst und der Edington Affe

Das Edington Affen oder Infinite-Monkey-Theorem besagt, dass ein Affe, der unendlich lange und zufällig auf einer Schreibmaschine herumtippt, fast sicher irgendwann alle Bücher in der „Bibliothèque nationale de France, der Nationalbibliothek“ Frankreichs, schreiben wird.

Hier stellt sich die Frage wie lange wohl ein Computer, der schneller Zufallstexte generieren kann als ein Affe, exzellente poetische Werke, perfekten Sourcecode, harmonische Musikstücke oder ausführbare Programme generieren kann.

Und noch wichtiger: wie kann man die Generierung beschleunigen? Hier gibt es unzählige Möglichkeiten.  Je nach Text finden sich die Buchstaben in unterschiedlicher Häufigkeit in dem Text. Ein „Y“ lässt sich meist weniger oft finden als ein „E“. Auch die Beziehungen der Buchstaben und Wörter sind interessant. Wie häufig folgt ein „U“ nach einem „A“ oder das Wort „AUTO“ nach dem bestimmten Artikel „DAS“.

Hierzu schrieb ich ein Programm das Texte einliest und die Statistik einiger Zusammenhänge wie Wortfolgen generiert. Auf Grund der Wahrscheinlichkeiten können nun neue Texte generiert werden.

Neben Tests mit Sourcecode wurden auch verschiedenen Gedichte wie z.B. das Gedicht aus „Message in a Bootle“ eingelesen.

Hier ein von meiner Software generiertes Gedicht:

„Ich bin verloren ohne Dich – ohne Deinen Atem, ohne Deine Wärme. Ich liebe Dich – ohne Deinen Atem, ohne Dich. Ich schaue an den Himmel und suche den Monde, denn ich Dich nicht in den Armen halte, spüre ich die Leere in meiner Seele. Ich liebe Dich. Ein Stern am Himmel und suche den Monde, denn ich Dich nichts. Du bist ein Lichtblick in der Menge suche den Monde, denn ich weiß keine Antwort auf diese Fragen, wie sehr ich auch bemüht bin es zu begreifen.“

Sehr interessant ist die Wortkombination „den Monde“ und einige grammatikalische Fehler wie „denn ich Dich nichts“.

Persönlich schmunzeln musste ich bei diesem Ergebnis:

„Ich liebe Dich – ohne Dich – ohne Deinen Atem, ohne Dich.“

Was passiert aber wenn die Wahrscheinlichkeiten der Wortfolgen z.B. von „Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe und des Friedrich Schiller Gedichtes „Das Mädchen aus der Fremde“ subtrahiert oder multipliziert werden? Darüber werde ich in einem späteren Blog berichten.

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